Wissenschaftsprojekt im WS 21/22 (Prof. Zwickel): Wein und Weinanbau in der Bibel

Film zum Experiment (Landesschau RLP im SWR vom 10.06.2022)

Experimentelle Archäologie-Projekt: Weinanbau in biblischer Zeit

Der Freundeskreis unterstützt finanziell ein Projekt von Prof. Dr. Wolfgang Zwickel. Dieser führt aktuell ein Seminar über Weinanbau in biblischer Zeit durch. Ziel ist es, die relevanten biblischen Texte zum Weinanbau weitgehend vollständig zu untersuchen, um so die antiken Methoden zum Weinanbau und zur Weinherstellung zu erfassen.

Die auf rein textlicher Ebene erhobenen Daten sollen dann parallel dazu in einem Experiment in Zusammenarbeit mit dem Weingut Fleischer überprüft werden. So soll Wein nach alter Methode hergestellt werden. Gleichzeitig soll aber auch erschlossen werden, welche Probleme es damals möglicherweise gab und wie diese Probleme gelöst werden können.

19.10.2021

Am 19.20.2021 traten einige der Studierende mit blanken Füßen insgesamt 250 kg Wein, um so nach antiker Tradition an den begehrten Saft zu gelangen. Es zeigte sich sehr bald, dass ein Treten in einem großen Becken ungeeignet ist, da der Saft nicht abfließt. In einem zweiten Schritt wurden die Trauben dann in einem moderne Kelter umgeladen, bei der der Saft seitlich austreten kann. In etwa 2-stündiger Arbeit erzielten acht Studierende ausreichend Saft, um zwei Amphoren mit je 70 l Inhalt füllen zu können.

2.11.2021

Nach wenigen Tagen zeigte sich, dass Wein durch die Poren der Gefäße nach außen trat. So wurden innerhalb kurzer Zeit pro Gefäß etwa 5 l Saft verloren. Eine Literaturrecherche ergab, dass man in der Antike möglicherweise im ersten Jahr in diese Krüge Öl füllte, so dass die Poren verschlossen wurden. Erst ab dem 2. Jahr hätte man dann Wein in die Gefäße gefüllt. Eine alternative Möglichkeit, die aber bisher ebensowenig wie die erste durch naturwissenschaftliche Methoden nachgewiesen werden konnte, ist das Einstreichen des Gefäßkörpers mit Öl, Terebinthenharz oder Wachs. Wir entschieden uns, ein Gefäß mit einer Wachsschicht (etwa 1 kg Wachs für ein Gefäß) zu bestreichen (am 2.11.2021). Das zweite Gefäß wurde in ein größeres Gefäß gestellt und der Zwischenraum mit Wasser gefüllt.