"Mainzer Biblische Archäologie: Tradition, Geschichte & Impulse"
von Prof. Wolfgang Zwickel
16.07.2013, 18.30 Uhr
im Ebernburgsaal (00-415, Forum) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Nach der Neugründung der Universität Mainz wurde an der Evangelisch-Theologischen Fakultät ein eigener Lehrstuhl für Altes Testament und Biblische Archäologie eingerichtet. Damit wurden Traditionen aufgenommen, die schon seit dem 17. Jh. für die biblische Exegese von Relevanz waren. Gegenüber der Vorkriegsforschung legten die im Bereich der Biblischen Archäologie tätigen Mainzer Wissenschaftler, vor allem Kurt Galling, Arnulf Kuschke und Volkmar Fritz, ganz eigenständige neue Schwerpunkte, die weit über Mainz hinausstrahlten. Galling schuf während seiner Mainzer Zeit neue Grundlagen für die Geschichtswissenschaft auf der Basis der biblisch-relevanten Schriftfunde, Kuschke nahm die archäologische Tätigkeit im Nahen Osten wieder auf, indem er intensiv den Libanon erforschte, und Fritz war der erste deutsche Archäologe, der nach dem zweiten Weltkrieg wieder eine eigenständige Ausgrabung im Bereich der südlichen Levante alleinverantwortlich leitete. Die Arbeit dieser „Veteranen“ der Mainzer archäologischen Forschung wird in dem Vortrag näher vorgestellt.
Volkmar Fritz, 1938-2007, studierte Evangelische Theologie und Archäologie in Tübingen, Berlin, Heidelberg, Marburg , Bonn und Jerusalem. Er leitete die Grabungen in Tel Masos, Kinneret und Fenan. Er war apl. Prof. an der Universität Mainz und vermachte nach seiner Emeritierung seine umfangreiche Keramiksammlung dem Institut. Seiner Leistung im Bereich der Forschung und der Verständigung zwischen Deutschen und Israelis wollen wir mit der Widmung eines jährlichen Vortrages gedenken.