biblische Archäologie

Vortrag WS 13/14 a

"Biblische Archäologie heute: Jaffa"

Vortrag von Dr. Martin Peilstöcker

Mittwoch, den 27.11.2013, 19.00 Uhr

in Hörsaal 13 (Forum Universitatis)

 

Jaffa-Logo_Web-Banner202px_transp

 

Seit Ende September ist im Bibelhaus Erlebnis-Museum in Frankfurt am Museumsufer die Sonderausstellung Jaffa – Tor zum Heiligen Land zu sehen. Mit Hilfe von über einhundert archäologischen Exponaten werden dort wichtige Epochen, Ereignisse und Personen aus 5000 Jahren

IMG_0005

Geschichte des Ortes vorgestellt. Die Ausstellung basiert dabei auf Forschungsergebnissen des Jaffa Cultural Heritage Projects, einem internationalen, interdisziplinären Forschungsprojekts, das das kulturelle Erbe des Ortes untersucht. Das Seminar für Altes Testament und Biblische Archäologie der Johannes Gutenberg Universität ist dabei Projektpartner zusammen mit der Israelischen Antikenverwaltung und der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA).

Jaffa ist in den biblischen Schriften immer präsent, auch wenn der Ort meist nur eine Nebenrolle spielt. Jaffa ist auch einer der am besten erforschten Orte Israels, weit über 100 archäologische Ausgrabungen haben hier seit 1948 stattgefunden. Hilft uns die Archäologie die Bibel zu verstehen? Da ist zum Beispiel die Erzählung vom Bau dIMG_0004es Salomonischen Tempels in Jerusalem. Dazu seien Zedern aus dem Libanon über Jaffa nach Jerusalem gebracht worden. Während die theologische Forschung sich streitet, wie alt der Text wohl sei, zeigen neue Ausgrabungen, dass schon hunderte von Jahren zuvor, in der Spätbronzezeit, Zedern aus dem Libanon nach Jaffa kamen: zum Bau einer Festung der Ägyptischen Besatzungsmacht.

Dies und andere Beispiele der archäologischen Erforschung Jaffas wird der Vortrag präsentieren und zeigen dass die biblische Archäologie auch heute nicht nur ihre Berechtigung hat, sondern auch, dass die Erforschung Jaffas zum besseren Verständnis von Welt und Lebenswelt der Schriften und Zeiten des Alten wie des Neuen Testaments beitragen kann. Die wichtigsten Funde der vergangenen Jahre, die gleichzeitig zu den eindrucksvollsten Exponaten der Ausstellung in Frankfurt gehören, werden in ihrem archäologischen Zusammenhang gezeigt und ihr Weg von Jaffa bis Frankfurt nachgezeichnet.

Dieser Vortrag findet in Zusammenarbeit von Freundeskreis der Biblischen Archäologie an der Johannes Gutenberg Universität Mainz und dem Bibelhaus Erlebnis-Museum Frankfurt in Mainz statt.

IMG_0001

RamatRachel

"Neueste Ausgrabungen in Ramat Rachel  bei Jerusalem"

von Prof. Dr. Manfred Oeming

18.06.2013, 19.30 Uhr

im P204 (Philosophicum)  der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Zwischen Jerusalem und Bethlehem führte 1954 Yochanan Aharoni im Umfeld der Errichtung eines Wasserturms für das Kibbuz Ramat Rahel eine Notgrabung an der bis dahin unbekannten Ortslage durch. Er stieß dabei nach wenigen Spatenstichen auf ein außergewöhnlich sorgfältig bearbeitetes antikes JHD Mauerwerk. Es war sofort klar, dass es sich um keine gewöhnliche Entdeckung handelte, sondern um einen Sensationsfund, um einen in Juda singulär luxuriösen Gebäudekomplex von wahrhaft königlichem Format aus der Eisenzeit II (ca. 600 v.Chr.). Dieser erste Eindruck bestätigt sich in den vier folgenden Kampagnen unter Aharoni (1958-1961) .

Um noch zentrale offene Fragen zu beantworten, wurden die Ausgrabungen 2005-2010 unter Leitung von Oded Lipschits (Archäologe an der Tel Aviv University) und Manfred Oeming (Theologe an der Universität Heidelberg)   erneut aufgenommen.

Der Vortrag von Prof. Oeming am 18. Juni wird diese neuen Funde der letzten Grabungen vorstellen. Er wird eine Antwort auf die Frage geben, welche  tatsächliche Bedeutung der Palast aus der biblischen Epoche in, seiner wahren Größe und Funktion, mit Garten und Wasserinstallationen (persisch „Paradies“) und zahlreichen gestempelten Krughenkeln (lemäläk und jehud) hatte.Ramat_Rachel_Archeological_Park

(Für 2014/15 ist eine Ausstellung der Funde in Heidelberg geplant.)

Allah ohne Schwert

"Allah ohne Schwert: Die Anfänge des Islam im Heiligen Land aus archäologischer Sicht"

von PD Dr. habil. Hans-Peter Kuhnen

22.01.2013, 19.30 Uhr

im P4 der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Der Freundeskreis Biblische Archäologie der Universität Mainz setzt seine Vortragsreihe im Wintersemester 2012/13 fort am 22.1.2013 19:30 mit einem Vortrag des Archäologen PD Dr. Hans-Peter Kuhnen vom Institut für Vor- und Frühgeschichte / Seminar für Altes Testament und Biblische Archäologie der Universität Mainz.

Der Vortrag behandelt die Anfänge des Islam im Heiligen Land aus archäologischer Sicht. Historiker verbinden die Ausbreitung des Islam im Nahen Osten traditionell  mit der Eroberung Syriens und Palästinas durch die Araber 634 – 640 n. Chr.  Als Gewährsleute berufen sie sich dabei hauptsächlich auf byzantinische und arabische Geschichtsschreiber, die im 9. und 10. Jahrhundert n. Chr., also erst rund 200 Jahre nach den Ereignissen, an den Höfen von Konstantinopel und Bagdad tätig waren. Demgegenüber haben Archäologen in Israel und Jordanien in den letzten 25 Jahren eine Vielzahl von Befunden unmittelbar aus den Jahrzehnten um 640 n. Chr. ausgegraben. Diese Befunde bieten überraschenderweise keine Hinweise auf militärische Ereignisse.  Vielmehr zeigen sie das Heilige Land in verschiedenen Etappen eines allmählichen Wandlungsprozesses, der mit dem Niedergang byzantinischer Militäranlagen bereits im 5. / 6. Jh. n. Chr. begann, aber erst mit dem Bau der ältesten Freitagsmoscheen unter dem Khalifen Abd el Malik 685 – 705 n. chr. den Weg hin zu einer islamisch geprägten Gesellschaft einleitete.

Der Vortrag stellt ausgewählte Grabungsstätten und Funde aus der Zeit des Übergangs zwischen byzantinischer und arabischer Herrschaft vor, und erörtert die Konsequenzen für das Geschichtsbild. Er findet statt am Dienstag, den 22.1.2013 in Hörsaal P4 der Universität Mainz. Gäste sind willkommen. Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion bei einem Glas Wein auf Einladung des Freundeskreises Biblische Archäologie.

 

Wegbeschreibung