"Neueste Ausgrabungen in Ramat Rachel bei Jerusalem"
von Prof. Dr. Manfred Oeming
18.06.2013, 19.30 Uhr
im P204 (Philosophicum) der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Zwischen Jerusalem und Bethlehem führte 1954 Yochanan Aharoni im Umfeld der Errichtung eines Wasserturms für das Kibbuz Ramat Rahel eine Notgrabung an der bis dahin unbekannten Ortslage durch. Er stieß dabei nach wenigen Spatenstichen auf ein außergewöhnlich sorgfältig bearbeitetes antikes Mauerwerk. Es war sofort klar, dass es sich um keine gewöhnliche Entdeckung handelte, sondern um einen Sensationsfund, um einen in Juda singulär luxuriösen Gebäudekomplex von wahrhaft königlichem Format aus der Eisenzeit II (ca. 600 v.Chr.). Dieser erste Eindruck bestätigt sich in den vier folgenden Kampagnen unter Aharoni (1958-1961) .
Um noch zentrale offene Fragen zu beantworten, wurden die Ausgrabungen 2005-2010 unter Leitung von Oded Lipschits (Archäologe an der Tel Aviv University) und Manfred Oeming (Theologe an der Universität Heidelberg) erneut aufgenommen.
Der Vortrag von Prof. Oeming am 18. Juni wird diese neuen Funde der letzten Grabungen vorstellen. Er wird eine Antwort auf die Frage geben, welche tatsächliche Bedeutung der Palast aus der biblischen Epoche in, seiner wahren Größe und Funktion, mit Garten und Wasserinstallationen (persisch „Paradies“) und zahlreichen gestempelten Krughenkeln (lemäläk und jehud) hatte.
(Für 2014/15 ist eine Ausstellung der Funde in Heidelberg geplant.)